burnout:

wie können Coaching und psychotherapie helfen?

Burnout ist ein viel verwendeter Begriff. Obwohl in den offiziellen Diagnoseschlüsseln von Ärzten, Psychotherapeuten und Krankenkassen bisher nicht vorgesehen, ist er doch in aller Munde und begegnet mir sehr regelmäßig in meinem Arbeitsalltag: Es kommen Menschen, die das Gefühl haben, kurz vor einem Burnout zu stehen, oder meine Klienten haben das Ziel, nach einem Burnout einen guten Weg zurück in einen beruflichen Alltag zu finden. Nicht selten ersetzt der Begriff auch Diagnosen, die uns stärker beängstigen können, beispielsweise die Depression. Der Burnout ist in unserer Vorstellung weniger eine Erkrankung als vielmehr das Übertreiben von Leistung und Motivation: Man begeistert sich so lange für eine Aufgabe, bis man „aus-brennt“. 

burnout nicht nur im beruf

Was genau verbirgt sich hinter diesem Phänomen? Ein Burnout wird allgemein als Folge einer chronischen Stressbelastung angesehen. Diese entsteht oft im beruflichen Kontext, aber auch Menschen, die Angehörige pflegen oder ein anspruchsvolles Ehrenamt ausüben, unterliegen einem höheren Risiko, sich zu überlasten. Das Burnout-Syndrom hat drei Dimensionen: die völlige emotionale Erschöpfung, eine zunehmende Distanzierung von der ausgeübten Tätigkeit, oft verbunden mit Zynismus und Abstumpfung, sowie ein persönlich empfundener Verlust der eigenen Leistungsfähigkeit und des Selbstvertrauens.

innere antreiber begünstigen einen burnout

Zwar gibt es bestimmte Persönlichkeitsanteile und Lebensstrategien, die Stress verstärken können (z.B. hohe Ansprüche an die eigene Leistungsfähigkeit), jedoch kann ein Burnout grundsätzlich jeden treffen. Untersuchungen zeigen, dass oft nicht die Arbeit selbst einen Burnout auslöst, sondern die Bedingungen, unter denen sie erledigt wird. Beispielsweise wenn erbrachte Leistungen nicht entsprechend gewürdigt werden. Wenn Bedürfnisse nach Wertschätzung, einem angemessenen Lohn, Arbeitssicherheit oder Entwicklungsmöglichkeiten nicht ausreichend erfüllt werden. Menschen in sozialen Berufen oder in Tätigkeiten, die mit viel Idealismus ausgeübt werden, sind besonders häufig betroffen. Persönliche innere Antreiber tragen ihren Teil zum Burnout bei: die Suche nach Anerkennung, nach sozialem Status, nach Macht oder Kontrolle. „Nur wenn ich Leistung erbringe, bin ich etwas wert.“ „Was werden die anderen sagen, wenn ich das jetzt nicht schaffe?“ „Nur die Harten kommen in den Garten“Die Aufmerksamkeit wieder auf den eigenen Wert, die eigenen Bedürfnisse zu lenken und individuelle Grenzen zu akzeptieren, sind zentrale Themen meiner Arbeit mit Burnout-Klienten.

der weg in einen burnout

Haben Sie den Eindruck, sich dauerhaft zu überlasten? Dann beobachten Sie genaue Ihre Gedanken, Ihre Gefühle und die Reaktionen Ihres Körpers im Arbeitsalltag. Denn der Weg in einen Burnout verläuft in Phasen und betrifft verschiedene Aspekte unseres Erlebens: Am Beginn steht die Begeisterung für ein Ziel, der Wunsch sich zu beweisen, die Verlockung erster Erfolge. Nicht selten ist dies verbunden mit dem Wissen um die eigene Leistungsfähigkeit und entsprechend hohe Ansprüche an sich selbst. Gleichzeitig gerät das Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund. Viele meiner Klienten finden dann auf meine Frage, was sie sich selbst wünschen und was ihnen gut tun würde, keine Antwort. Konflikte in anderen Lebensbereichen, zum Beispiel mit dem Ehepartner, werden nicht wahrgenommen oder als Nebensache vernachlässigt.

positiver und negativer stress

In einer nächsten Phase verwandelt sich der bisher durchaus als positiv und förderlich empfundene Stress in einen negativen, belastenden: Es passieren Flüchtigkeitsfehler, Engagement und Konzentration können das dauerhafte hohe Niveau nicht halten. Das Vertrauen in den eigenen Wert und die eigene Leistungsfähigkeit nimmt ab. Motivation und Freude an der Arbeit verkehren sich in Pessimismus, Verunsicherung und Gefühle der Hilflosigkeit. Soziale Kontakte werden vernachlässigt. Der Körper meldet sich mit Anspannung, Unruhe und Schmerzen. Schlafstörungen führen dazu, dass man sich in der Nacht nicht ausreichend erholen kann und am Tag dauerhaft müde ist. Das vegetative Nervensystem meldet sich mit Herzbeschwerden, Magen-Darm-Problemen und anderen Erkrankungen. Um den hart erarbeiteten positiven Eindruck in ihrem Alltag möglichst lange zu wahren, beginnen die Betroffenen, Theater zu spielen. Ihr Verhalten ist merklich nicht mehr authentisch, Konflikte mit Kollegen stellen sich ein. Die letzte Phase mündet nicht selten in einen Klinikaufenthalt und ist gekennzeichnet von Symptomen einer Depression oder Angststörung: von Verzweiflung, innerer Leere, vom Verlust des Gefühls für die eigene Person, von massiven, oft existenziellen Ängsten. Die Betroffenen haben Schwierigkeiten, morgens aufzustehen und ihren Alltag zu bewältigen.

hilfe bei burnout

Wie kann ich therapeutisch helfen? Es ist wichtig, so früh wie möglich zu erkennen, ob Sie sich auf dem Weg in einen Burnout befinden. Wir analysieren ihre aktuelle Situation und die individuellen Faktoren, die den dauerhaften Stress auslösen. Denn wer sich überlastet, hat in der Regel gute Gründe dafür. Wir erarbeiten neue Strategien für den Alltag und suchen Wege, wie Körper und Psyche wieder zur Ruhe kommen können. Ich unterstütze Sie dabei, Entscheidungen zu treffen und Konsequenzen abzuwägen. Wenn Sie sich noch in Arbeit befinden, begleite ich Sie dabei, die gewünschten Veränderungen im Alltag einzuführen und zu erproben. Suchen Sie einen beruflichen Neustart, unterstütze ich Sie nicht zuletzt mit meiner langjährigen Erfahrung als Jobcoach.