stärken ankern

Fast jeder von uns verspürt eine gewisse Anspannung, wenn wichtige Gespräche anstehen. Ich will Ihnen hier zeigen, wie Sie sich mit einer einfachen Übung vor diesen Terminen in einen guten inneren Zustand bringen können.

 

1. Schritt: Benennen Sie Ihre größte Stärke. Was ist das Besondere an Ihnen? Was zeichnet Sie aus? Was fällt Ihnen leicht? Was können Sie besser als andere?

 

2. Schritt: Finden Sie für diese Stärke eine Entsprechung. Suchen Sie zum Beispiel eine Metapher oder eine kleine Geschichte. Alternativ: Wäre Ihre Stärke ein Gegenstand, welcher wäre das? Wäre sie ein Kleidungsstück, welches wäre das? Wäre sie eine Körperhaltung, wie sähe die aus? Wer sie ein Duft, wie würde sie riechen? Wäre sie ein Musikstück, was würden Sie hören? Wäre sie ein Bild, wie sähe das aus? Wäre sie ein Essen, wie würde das schmecken? Wäre sie eine Geste, welche wäre das? Was immer es ist, es sollte etwas sein, das Ihnen möglichst beiläufig zur Verfügung stehen kann: Ein Stein, den Sie mit sich tragen. Ein Musikstück auf dem Handy. Ein Eis, das Sie sich beim Italiener an der Ecke kaufen können. Ein schnell aufgetragenes Parfum. Darüber hinaus sollte es etwas sein, was nicht bereits eine wichtige Bedeutung für Sie hat. Wenn Sie das Parfum bereits an Ihre Ex-Freundin erinnert, sollten Sie es nicht nehmen. Wenn Sie das Kleidungsstück außerdem an Ihr letztes Mitarbeitergespräch erinnert, sollten Sie es nicht nehmen. Coaches sprechen davon, dass der Anker „rein“ und „einzigartig“ sein soll.

 

3. Schritt: Verbinden Sie die Stärke mit ihrer Entsprechung. Überlegen Sie: Wann haben Sie Ihre Stärke zuletzt ausleben können? Wo kam sie besonders zum Leuchten? Wann haben Sie zuletzt ein unglaublich gutes oder begeistertes Feedback erhalten? Wie haben Sie sich dabei gefühlt? Versetzen Sie sich so intensiv wie möglich in diesen guten Zustand. Ist die höchste Intensität des guten Gefühls erreicht, setzen Sie den Anker. Dazu hören Sie das Musikstück, tragen das Parfum auf, nehmen die entsprechende Körperhaltung ein oder was auch immer Sie für sich ausgewählt haben. Dann unterbrechen Sie diese Übung, indem Sie etwas völlig anderes tun: Sie bügeln ein Hemd, Sie mähen den Rasen oder Sie telefonieren mit Ihrer Freundin. Anschließend wiederholen Sie diese Übung noch einige Male, immer wieder – das ist wichtig – mit der beschriebenen Unterbrechung. Nun haben Sie Ihre Stärke und das damit verbundene Gefühl geankert.

 

Haben Sie eine Metapher gefunden, die Ihre Stärke besonders gut illustriert, können Sie diese beispielsweise auch bei Selbstpräsentationen einsetzen oder ein entsprechendes Deckblatt für Ihre schriftliche Bewerbung gestalten. Das klappt nicht immer und liegt vielleicht auch nicht jedem, aber wenn Sie eine gute Visualisierung Ihrer Stärke haben, ermöglicht sie Ihnen die Gestaltung einer individuellen Präsentation. Ein persönliches Beispiel: Ich betrachte es als eine meiner Stärken, Gefühle (meine eigenen und die meiner Klienten) treffend in Worte fassen zu können. Als Metapher dafür habe ich die Bildhauerei gewählt. Ein Bildhauer ist in der Lage, in rohen Steinen Formen und Konturen zu sehen und diese durch seine Kunst zum Vorschein zu bringen. Das Hintergrundbild auf meiner Website leitet sich aus dieser Metapher ab.