Mehr Flexibilität gewinnen:

wechsel der wahrnehmungspositionen

Jeder Mensch kann drei Positionen einnehmen, aus denen heraus er Situationen wahrnehmen kann: die identifizierte Position, die assoziierte Position und die dis-assoziierte Position. Oft ist es nützlich, möglichst flexibel zwischen diesen Wahrnehmungspositionen wechseln zu können.

  • Identifiziert ist jemand, wenn er die Perspektive seines Gegenübers einnimmt, wenn er sich in dessen Wahrnehmung, Gedanken und Gefühle hineinversetzt. Man geht eine Weile in den Schuhen des anderen, sagt ein Sprichwort.
  • Assoziiert ist jemand, der ganz bei sich selbst ist. Der seine Gedanken und Gefühle wahrnehmen und zum Ausdruck bringen kann. In der assoziierten Position sind wir präsent, glaubhaft und authentisch.
  • Dis-assoziiert ist jemand, der eine Beobachter-Perspektive einnimmt, der sich eine Kommunikationssituation von außen anschaut – wie ein Regisseur, ein Theaterbesucher oder ein Geschichtenerzähler.

EIN BEISPIEL: Unterschiedliche Phasen einer Bewerbungssituation erfordern unterschiedliche Wahrnehmungspositionen. Bereiten wir uns auf ein Vorstellungsgespräch vor, sollten wir immer auch die identifizierte Position einnehmen: Was genau sucht das Unternehmen, bei dem ich mich bewerbe? Was sind die Bedürfnisse? Was könnte meinen Gesprächspartnern besonders wichtig sein? Während des Vorstellungsgespräches selbst sollten wir absolut assoziiert sein: konzentriert, glaubhaft, flexibel. Was an Kommunikationstechniken bis dahin nicht „sitzt“, muss später vertieft werden. Nach dem Vorstellungsgespräch, im Rückblick, hilft uns die dis-assoziierte Position. Wir können das Interview noch einmal Revue passieren lassen und mit einer Distanz zum Geschehen bewerten: Was ist gut gelaufen? Wo gibt es Verbesserungspotenzial?